Es ist vollbracht!

Nach über 10 Jahren ist dieses Projekt endlich erfolgreich zu Ende gegangen. Das Kanu ist fertig und hat seine ersten Test auf dem Sägmühler Weiher erfolgreich bestanden.

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Aber bevor es losgeht, und wir mit dem neuen Kanu richtig auf Tour gehen und einsame Flussläufe erkunden , muss ich nochmal zurück an den Anfang und mir in Erinnerung rufen, wie alles angefangen hat.
Irgendwann, es muss vor 12 oder 13 Jahren gewesen sein, ist der Wunsch in mir gewachsen, ein Boot zu besitzen. Was der Auslöser war kann ich nicht mehr sagen. Ich habe weder irgend einen familiären Bezug zum Wasser bzw. Wasserfahrzeugen, noch wohne ich in der Nähe eines nennenswerten schiffbaren Gewässers. Jedenfalls habe ich ich irgendwann angefangen mich nach bezahlbaren Booten umzuschauen.
Natürlich gab es auch damals am Anfang des Jahrtausend schon das Internet und die Recherchen in dem selbigen haben mich immer wieder auf Seiten amerikanischer Heimwerker geleitet, die sich ihren Traum vom eigenen Boot verwirklicht haben. Viele davon haben „klein“ angefangen, nämlich mit einem Kanu aus Zedernholz. Und da ich je selbst auch eine entsprechende Affinität zu dem Werkstoff Holz habe, ist in mir der Entschluss gereift, es auch auf diese Art und Weise zu versuchen. Ziemlich schnell bin ich dann auf die Webseite von Ted Moore gelangt.(Bearmountainboats.com)120 Kanu  28-10-2012
Ted ist ein kanadischer Kanubauer, der in Kleinserie und ausschließlich in Handarbeit wunderschöne Kanadier nach der Streifen-Planken Methode herstellt. Er ist auch Autor des Buches „Canoecraft: Die Kunst, ein Kanu zu bauen“
Dieses Buch (ich würde es als die Bibel des Kanubauers bezeichnen) enthält nicht nur eine sehr ausführliche Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte sondern auch einige Baupläne, die man für den Eigenbedarf nutzen darf. Und einer der Pläne hat mich dann auch überzeugt. Es handelt sich um den “Rebird”. Es ist ein 5,30 m langer Kanadier mit einem klassischen Design und einer sehr schlanken Linienführung.Redbird 17'6"

Wenn ich ein Kanu baue, dann dieses”, dachte ich mir und begann mich immer intensiver mit der Planung zu beschäftigen.

  • Woher bekomme ich die Materialien?
  • Wie funktioniert das Laminieren mit Glasfaser und Epoxidharz
  • Wie Bekomme ich das Holz für Bug und Steven gebogen

Das waren nur einige der Fragen die geklärt werden mussten. Daraus ist dann ein richtiges Projekt entstanden, dass sich letztendlich über 12 Jahre hingezogen hat. Nicht dass der Aufwand tatsächlich so groß gewesen wäre. Ich glaube mit der notwendigen Disziplin und regelmäßigen Arbeiten am Wochenende wäre das Kanu auch innerhalb eines Jahres zu bauen. Dieses Engagement konnte ich so nicht aufbringen, nur hin und wieder mal einen Samstag oder einen Abend unter der Woche war möglich. Außerdem hat das Projekt sicherlich die hälfte der Zeit komplett geruht. Vor allem vor dem letzten Großen Schritt, dem Laminieren des Rumpfes habe ich lange gezögert. Schließlich bin ich zwar ganz gut und sicher im Umgang mit Holz, Farben, Lacke und Klebstoffe sind aber nicht mein Metier. So habe ich diesen Schritt sehr lange vor mit hergeschoben. 109 Kanu  06-10-2012Aber mit der Hilfe von Familie und Freunden ist der dann auch gelungen und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Es gäbe noch einiges darüber zu schreiben, was im einzelnen beim Bau eines Kanus getan werden muss, was ich dabei noch gelernt habe und was so die Tücken des Objektes sind.

Aber jetzt bin ich erst mal nur froh, dass ich dieses Projekt erfolgreich zu Ende gebracht habe und beschäftige mich lieber mit der Planung von Touren, die ich unternehmen möchte.

– Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel –

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