4 Wochen als Fußgänger, ein Selbstversuch

Gut, ist nicht ganz freiwillig. Nur weil ich zweimal auf der Autobahn an einer Tempo 100 Stelle mit gemäßigten 130 vorbei geschlichen bin, ist der Staatsapparat der Meinung mir zur Disziplinierung meine Fahrerlaubnis für 4 Wochen zu entziehen. Irgendwie kleinlich aber was will man schon dagegen machen.

Das Knöllchen hab ich bereits vor 4 Wochen bezahlt, den Zeitpunkt des Fahrverbotes konnte ich zum Glück in einem Zeitraum von 4 Monaten selbst wählen. Also hab ich mich für den Dezember entschieden in der Annahme, dass ich meine Fahrerlaubnis über den Jahreswechsel weniger benötige als in anderen Monaten. Wir werden sehen inwiefern diese Annahme richtig war.

IMG_0834So und nun ist er da der 1. Dezember und ich gebe meinen „Lappen“ zur Aufbewahrung ab. Dazu muss ich zur Bußgeldstelle. Die befindet sich, welch Glück und gut zu Wissen für die Zukunft, mitten in meiner Heimatstadt St. Ingbert. Also in einer zu Fuß, und das ist ja ab jetzt von signifikanter Bedeutung, erreichbaren Entfernung.

Also los geht’s. Ich verlasse das Haus um 8:30. Nach meinem Plan (schließlich arbeite ich in einer Branche, in der man ohne Plan nicht mal aufs Klo geht) habe ich eine halbe Stunde Zeit, um in die City zu marschieren, den Papierkram zu erledigen und dann weiter zum Bahnhof zu gehen. Denn da wartet um 9:00 der Regionalexpress,der mich jetzt zukünftig nach Saarbrücken zur Arbeit chauffieren wird. So etwas nennen wir auf Neudeutsch auch eine “Challenge”

Strammen Schrittes geht es also frohgemut Richtung City und so erreiche ich das Amt dann auch um viertel vor 8. Erfreulicherweise muss ich auch nicht warten. Offensichtlich werden nicht so viele Führerscheine abgegeben, dass man dafür eine Nummer wie sonst üblich auf dem Amt ziehen muss.

Ein freundlicher junger Sachbearbeiter nimmt meinen Führerschein entgegen und macht den Papierkram fertig. Nach 5 Minuten ist alles erledigt und ich kann wieder gehen. Als ich mich Bedanke muss er grinsen und kommentiert es mit „dafür nicht“. Offensichtlich bedankt sich seine „Kundschaft“ in der Regel nicht, wenn sie ihren Führerschein bei ihm abliefert. Dabei kann er ja auch nichts dafür, dass seine Kollegen in grün mir so hinterhältig auf der Autobahn eine Falle gestellt haben.

Allerdings hätte ich das auf einer Behörde nicht erwartet. Keine Wartezeit, freundliche Mitarbeiter, ja und der Führerschein wird mir sogar schon vor Silvester wieder nach Hause geschickt und ich muss ihn nicht mal abholen kommen. Was will man mehr?

Na ja, wäre es eventuell zu viel verlangt, wenn sie mir für die nächsten 4 Wochen einen Fahrer stellen würden?

Nachdem ich diesen Verwaltungsakt so überraschend schnell hinter mich gebracht habe erreiche ich dann kurz vor 9 den Bahnhof.

2 Minuten vor Abfahrt.

Sollte reichen, um einen Fahrschein zu lösen.

Die Bedienung am Automaten ist auch recht einfach. Schnell „Saarbrücken“ am Touchscreen eingegeben, zwei Optionen noch ausgewählt und schon ist man auf der Seite, wo es um das Bezahlen geht. Na also, so kompliziert wie in den Medien immer behauptet wird, ist das doch gar nicht. Da ich weder einen 10€ Schein habe noch das nötige Münzgeld um die 3,10€ für den Fahrpreis abzudrücken, entschließe ich mich für das Bezahlen mit der EC-Karte. Toller Automat, das kann er auch. Oder etwa doch nicht, die Karte will einfach nicht in den Leseschlitz. Die mechanische Sperre will und will sich einfach nicht öffnen.

Erst nach 3 Versuchen und sanftem Druck schaffe ich es, die EC-Karte einzuführen und zu bezahlen. Endlich halte ich den begehrten Fahrschein in meinen Händen. Na also jetzt kann es also losgehen. Ich kann mich in die Horden von auf den Öffentlichen Personennahverkehr angewiesenen Pendler einreihen und auf die Arbeit fahren.

Also dreh ich mich vom Fahrscheinautomaten weg in Richtung des am Bahnsteig wartenden, äh, da war doch eben noch…

Na Super, jetzt ist die Regionalbahn, die eben noch abfahrbereit hinter mir gestanden hat weg. Na was solls, schließlich kommt in 5 Minuten die nächste Bahn. Hätte ich die verpasst, müsste ich gleich eine halbe Stunde warten. Warum zwischen den ersten beiden Zügen 5 Minuten und zwischen Nr.2 und Nr.3 30 Minuten liegen wissen übrigens nur die Götter und evtl. Mehdorn. Aber nein, der ist ja nicht mehr, wie heißt eigentlich noch sein Nachfolger?

Egal, auf in den Zug und ab nach Saarbrücken. Mehr gibt es dann auch nicht zu berichten. Die Fahrt verläuft reibungslos, ich hab einen Sitzplatz und 15 Minuten später steige ich in SB Hbf aus und bin nach 5 Minuten Fußmarsch in der Niederlassung.

Cool, neue “ASICS”? Nein, neue “Cranes” von Aldi!

IMG_0582Ja ich gebe es zu, ich habe mir Laufschuhe bei Aldi gekauft.

Triathleten und Marathonläufer werden jetzt nicht mehr weiterlesen und mich bei Facebook aus Ihrer Freundeliste streichen.

Wie kann man nur so tief sinken?

Hast Du finanzielle Probleme? Hättest Du was gesagt, ich hätte Dir meine alten Gel Kayano doch gegeben!

Keine Sorge, ich habe nicht Privatinsolvenz angemeldet. Es war der Schnäppchenjäger in mir, der mich heute morgen beim samstäglichen Wocheneinkauf im Aldi dazu verleitet hat, diesen für einen echten Sportler undenkbaren Schritt zu tun.

Aber warum eigentlich nicht? Die Schuhe machen optisch einen erstklassigen Eindruck und sind laut Packungsaufdruck von einem sportmedizinischen Institut der Universität Duisburg getestet und für gut befunden worden. Sowohl Verarbeitungsqualität als auch Dämpfung und Stabilität entsprechen wohl dem heute üblichen Niveau moderner Laufschuhe.

Und das dann zu einem unschlagbaren Preis von 25€, also ein Fünftel des Preises meiner “Asics Gel Foundation”, die ich seit Jahren kaufe und laufe. Selbst wenn die Albrecht-Treter jetzt nur die Hälfte oder gar ein Drittel des Laufpensums meiner Asics aushalten, dann hat sich der Kauf schon bezahlt gemacht.

Ich hör jetzt schon die Unkenrufe, dass man bei der Gesundheit doch nicht am falschen Ende sparen sollte. Richtig, aber ich trainiere nicht auf den Ironman sondern gehe nur 3 mal die Woche laufen und komme dabei nur auf 20 km. Außerdem habe ich den begründeten verdacht, dass die Aldi-Schlappen im gleichen Werk in China von Kinderhänden gefertigt werden wie die Highend Asisc Boliden. Aber halt nur in der Nachtschicht. Es wird sicherlich auch niemand abstreiten, dass ein Großteil des Preises der Markenlaufschuhe für aufwändige Werbekampagnen benötigt wird und nicht für die eingesetzten Materialien und Fertigungsmethoden. Wäre ich Leistungssportler würde ich mit Sicherheit auch auf Markenware vertrauen. Aber für einen Gelegenheitsläufer steht der hohe Preis solcher Markenprodukte in keinem Verhältnis zu dem zusätzliche Nutzen.

Und mal ehrlich, die moderne Technik heutiger Laufschuhe schafft es auch nicht, die die Degenrationseffekte der modernen Zivilisation auf unsere Körper auszugleichen. Unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit konnten wesentlich weitere Strecken zurücklegen als ein heutiger gut trainierter Läufer. Ja gut, die Lebenserwartung damals war natürlich nur ein Bruchteil unserer heutigen Lebenserwartung.

Aber die “Läufer” in der Jungsteinzeit sind sicherlich nicht an den Folgen von Überpronation gestorben Smile

85,7 kg oder die BSV-Diät

Brigitte war gestern, Trennkost klingt schon vom Namen her nach einseitiger Mangelernährung, Weight Watchers versucht, fehlende Willenskraft durch Gruppendynamik zu ersetzen. Slim-Fast eignet sich allerhöchstens dazu, abgehalfterte TV Moderatoren vollends der Lächerlichkeit preiszugeben. Man kann sich die Liste der Diäten noch beliebig weiter anschauen. Alle haben sie doch einen Haken

Schauen wir der Wahrheit ins Auge.

Es gibt keine angenehme Form, sein Gewicht zu reduzieren ohne auf irgend etwas verzichten zu müssen oder ohne einer entsprechenden körperlichen Betätigung nachgehen zu müssen.

Oder etwa doch?

Ich hab eine neue Diät-Variante entdeckt, bei der man weder hungern muss, noch sportlich aktiv sein muss. Allerdings muss man dafür ein “paar” Schmerzen erdulden:

Die Bandscheibenvorfall-Diät (BSV-Diät) oder “willst du abnehmen, so musst Du Schmerzen erleiden”.

Wie soll das gehen?

Ganz einfach. Ich hab einen Bandscheibenvorfall. Hab ich ja schon ausreichend drüber geschrieben. Möglicherweise hab ich dabei auch schon die damit verbundenen Schmerzen erwähnt. Falls nicht, möchte ich das in diesem Zusammenhang nochmal tun. Immer wenn ich meinen Kadaver in eine aufrechte Position bringe, führt dies unweigerlich innerhalb kürzester Zeit zu fast unerträglichen Schmerzen. Die Schwerkraft fordert wieder ihren Tribut, d.h. das Gewicht des Oberkörpers beginnt wieder auf der Wirbelsäule zu wirken. Mit der Folge, daß damit auch wieder Druck auf die Bandscheibe kommt, diese den selbigen an den Vorfall weitergibt, welcher wiederum dann auf den Nerv drückt. Dieser reagiert darauf entsprechend gereizt und vermittelt wiederum meinem Gehirn mittels entsprechend heftiger Schmerzsignale, daß es keine gute Idee ist, den Körper in aufrechter Position zu belassen.

Hätten unsere Urahnen diesen Schmerz gekannt,Projekt aufrechter Gang hätten sie das evolutionäre Projekt “aufrechter Gang” mit sofortiger Wirkung eingestellt und wir würden uns auch heute noch mit unseren Armen von Ast zu Ast schwingen.

Genau so stelle ich auch derzeit alle Versuche, eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen nach mehr oder minder kurzer Zeit ein und begebe mich wieder in die Horizontale um dann mit Schweißperlen auf der Stirn, schwer atmend das Abflauen der Schmerzen zu begrüßen.

Dies führt im Alltag dann erwartungsgemäß zu dem ein oder anderen Problemchen. Über den Gang zur Toilette möchte ich mich hier gar nicht erst auslassen. Das Essen gestaltet sich schon schwierig genug.

In der Regel sieht z.B. ein Abendessen zur Zeit etwa so aus:

  • Der Tisch zum Abendessen ist gedeckt (Natürlich konnte ich hier aus nachvollziehbaren Gründen nicht mithelfen)
  • Ich setze mich an den Tisch und beginne mir eine Brot zuzubereiten. Schon beim dem Griff zur Butter merke ich wie sich langsam die Schmerzen in meinem linken Bein ausbreiten.
  • Wenn ich mich jetzt beeile, schaffe ich es vielleicht noch, einen ersten Bissen herunterzubekommen, bevor ich mich wieder hinlegen muss.
  • OK das reicht, lieber verhungere ich als, dass ich die Schmerzen noch länger aushalte. Ab auf die Couch.
  • Insgesamt hab ich jetzt vermutlich weniger als 90 Sekunden am Tisch gesessen. Dafür muss ich dann 2-3  Minuten auf der Couch verbringen, um den nächsten Versuch zu starten bzw. den nächsten Happen zu ergattern.
  • Das ganze wiederholen wir dann für die Dauer einer halben Stunde. Danach stellt sich, wie bei einem normalen Abendessen auch, ein Sättigungsgefühl ein. Mit dem klitzekleinen Unterschied, daß ich nur etwa die Hälfte oder sogar nur ein Drittel meiner sonst üblichen Portion zu mir genommen habe.

Das spielt sich beim Mittagessen dann so so der so ähnlich auch ab. Eine interessante Variation diese Themas gibt es noch. Suppe essen und zwar auf dem Rücken liegend mit dem Teller auf der Brust. Hohes Kleckerpotential verbunden mit dem Risiko zu ersticken weil die Suppe leichter in den falschen Schlund gerät.

Obwohl ich zur Zeit die meiste Zeit nur faul rumliege habe ich trotzdem in den letzten 4 Wochen über 5 kg abgenommen und das ohne ein einziges mal Hunger zu haben. Allerdings, wie oben schon erwähnt, auch diese Diät hat ihren Haken.

Der Bandscheibenvorfall – Fortsetzung 3

Was bisher geschah:

– wie alles anfing –

– Fortsetzung 1 –

– Fortsetzung 2 –

Donnerstag, 25. Februar

Der einzige Hollywood Film, der auch in der 5. Fortsetzung noch sehenswert ist, ist Rocky, und da ist auch nicht jedes Sequel Oskar verdächtig.

Deshalb sollte ich wohl auch nicht mehr so viele Fortsetzungen über meinen Bandscheibenvorfall schreiben. Wird auch langsam langweilig die Story:

  • Morgens sind die Schmerzen am schlimmsten.
  • Länger Sitzen oder Stehen geht gar nicht.
  • Bessern tut es sich nur gaaanz langsam.
  • Mein Chef ruft nur deshalb diese Woche nicht ständig bei mir an, weil er selbst in Urlaub ist.
  • Und täglich grüßt das Murmeltier.

Für diejenigen, die wissen möchten, wie so ein Bandscheibenvorfall aussieht, hier ein Bild meines MRT von letzter Woche.

BSV

Der Bandscheibenvorfall – Fortsetzung 2

Was bisher geschah:

– wie alles anfing –

– Fortsetzung 1  –

Montag, 15. Februar

Eigentlich will ich heute nochmal zum Orthopäden um mal nachzufragen, ob sich der Termin für das MRT nicht irgendwie beschleunigen lässt. Noch 5 Wochen warten, das halt ich nicht aus.

Aber, völlig unerwartet und für die Jahreszeit unüblich ist ausgerechnet heute Rosenmontag und die Praxis hat zu.

Wie können die jetzt Fasching feiern, wo ich doch solche Schmerzen habe. Die haben Nerven.

Also wieder ein Tag ohne Fortschritte, wenn

ja wenn da nicht der Tipp eines Freundes (Danke Manfred) gewesen wäre, es nochmal bei Praxis Nr. 1 zu versuchen. Die habe auch nachts geöffnet und könne sicherlich kurzfristig einen Termin anbieten.

Als versuch ich es dort nochmal. Und tatsächlich, ich bekomm prompt einen Termin für Dienstag morgen 9:00. Unglaublich.

Den Rest kann man dann hier nachlesen: e-Mail an meinen Radiologen

Dienstag, 16. Februar

9:00 Uhr: Termin beim Radiologen

Wie der abgelaufen ist, hab ich ja schon beschrieben. Allerdings gibt es noch etwas völlig “unmedizinisches” zum Radiologen zu erwähnen. Und zwar zum Thema “Innenarchitektur von Arztpraxen”

Die gesamte Ausstattung der Praxis ist nicht nur nagelneu, nein sie ist auch noch sehr geschmackvoll bis extravagant. So muss man zum MRT durch tunnelähnliche Gänge gehen, die an ein Raumschiff erinnern.

Offensichtlich gibt es auch heute noch Disziplinen in der Medizin mit denen sich richtig gut Geld verdienen lässt.

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Fortsetzung folgt:

Der Bandscheibenvorfall – Fortsetzung 1

was bisher geschah:

Donnerstag, 10. Februar 2010

Wieder beim Chiropraktiker, wieder 4 Griffe respektive Adjustierungen vorgenommen, 47 € bezahlt. Nur die initiale Untersuchung macht 70€, danach gibt es Mengenrabatt.

Verbesserung meines Zustandes: Fehlanzeige

Aber neue Erkenntnisse zum Thema kalt oder warm. Mediziner empfehlen bei Rückenbeschwerden in der Regel Wärme am Ort der Entzündung bzw. Verspannung.
Prominentestes  Beispiel ist derzeit ja Herberts Bruder Prof. Dr. Grönemeyer: Das Kreuz mit dem Kreuz. Eine kleine philosophische Rückenkunde

Mein Chiropraktiker empfiehlt Kälte. Und das mit einer ebenso simplen wie einleuchtenden Begründung: Er fragt mich was ich mir auf den Knöchel lege, wenn ich ihn verstaucht habe. Da würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, einen warmen Umschlag zu machen. Warum also sollte man das das gleiche Problem, nur jetzt am Rücken, dann mit Wärme behandeln?

Also leg ich mir jetzt in regelmäßigen Abständen eine Gel-Kompresse auf den Rücken.

Wenns hilft!

Am Nachmittag dann noch einen Termin beim Orthopäden

Ihm gegenüber lass ich fallen, daß ich mich auch chiropraktisch behandeln lasse. Ups. Offensichtlich hab ich ihm damit in die Eier getreten. Nicht dass er solche Verfahren grundlegend ablehne, man wende es zum Teil ja selbst in seiner Praxis an. Aber zum derzeitigen Zeitpunkt sei das absolut kontraindikativ, da die Gefahr bestünde , dass ein bereits erfolgter Vorfall durch die Druckausübung (Adjustierung, falls ich das noch nicht erwähnt habe) noch verstärkt werden könne.

Wichtig sei es jetzt, erst mal Klarheit zu bekommen, weswegen er  mir eine Überweisung für ein MRT zum Radiologen ausstellt.

Und hiermit beginnt ein weiteres Kapitel in der glorreichen Geschichte des deutschen Gesundheitswesen:

Ich möchte einen Termin haben (und zwar schnell)

Da es nicht zum Dienstleistungsspektrum meiner orthopädischen Praxis gehört, muss ich mich selbst um den Termin kümmern. Immerhin drückt man mir einen Zettel mit den Kontaktdaten von 6 radiologischen Praxen in die Hand.

Anruf Praxis Nr. 1

– besetzt –

Anruf Praxis Nr. 2:
Ich: ”Hallo, ich benötige einen Termin”

Sprechstundenhilfe: “Einen Augenblick”, blätter, blätter, “Am 26. hätten wir noch was”

Ich: “Das ist übernächste Woche Freitag, richtig?”

Sprechstundenhilfe: “Ich meinte 26. März, wir sind jetzt im Februar”

Ich: “OK Danke, ich versuch es woanders”

Sprechstundenhilfe: “Viel Glück, wenn Sie nichts früheres finden können Sie gerne wieder anrufen”

ja ne, is klar, Ihr könnt mich mal, hab ja noch 4 Adressen

Anruf Praxis Nr. 3:

“Tut mir leid, März ist schon voll”

Anruf Praxis Nr. 4:

“Sie rufen außerhalb unserer Sprechzeiten an. Bitte versuchen Sie es um …”

Anruf Praxis Nr 5:

“Frühestens Ende März”

Anruf Praxis Nr. 6:

“Am 22.03. hätten wir noch etwas frei”

Na da greif ich doch zu, immerhin eine Woche früher als bei Praxis Nr. 2
Na da kann ich ja froh sein, daß ich nichts Ernstes habe. Nicht auszumahlen, wenn ich 5 Wochen mit starken Schmerzen warten müsste.

Fortsetzung folgt

Der Bandscheibenvorfall

Samstag, 6. Februar 2010:

Nach einer ziemlich stressigen Woche will ich endlich nochmal etwas Sport treiben und gehe deshalb laufen. Keine gute Idee. Im Wald liegt noch reichlich Schnee und mein Rücken signalisiert schon, dass es besser wäre, sich faul auf die Couch zu legen.

Aber der sportliche Ehrgeiz (formerly known as “Unvernunft”) ist grösser.

Das Laufen auf der unebenen und rutschigen Strecke im Wald gestaltet sich von Anfang an anstrengend. Mehrfach rutsch ich aus oder stolpere. Irgendwann merke ich das Stechen im Rücken und bin letztendlich froh, dass ich noch einigermassen heil nach Hause komme.

Später am Abend werden dann aus dem Stechen starke Schmerzen v.a. im linken Bein. Da dämmert mir es schon. Hab ich ja vor 3 Jahren schon mal mitgemacht. Irgendwas drückt zwischen den beiden Wirbeln L5 und S1 auf den Ischias Nerv (nervus ischiadicus).

Sonntag, 7. Februar 2010:

Verbringe den ganzen Tag auf der Couch. Aufstehen oder Sitzen ist fast unmöglich vor Schmerzen.

Schicke meine Chef schon mal eine Vorwarnung als SMS. Aus der gemeinsamen Fahrt nach Ingolstadt um eine Krise im Projekt zu managen wird damit nichts. Hatte mich eigentlich schon drauf gefreut, wieder mal zu helfen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Tja, muss dieses mal halt ohne mich gehen.

Montag, 8. Februar 2010:

Um viertel vor Acht stehe ich vor der verschlossenen Tür der Arztpraxis. Zusammen mit bereits 5 weiteren Patienten.

Kann es vor Schmerz schon kaum aushalten, aber jetzt steht da noch so ein Idiot der sich für unheimlich komisch hält und blöde Witze reißt. Bestimmt freut er sich auf seinen Krankenschein und dass er diese Woche wieder mal nicht arbeiten gehen muss.

Um acht öffnet pünktlich die Praxis und damit die nächste Hürde:

“Haben Sie einen Termin?”

“Nein, aber wenn ich nicht gleich dran komme, sterbe ich hier im Wartezimmer”

“OK, aber das kann dauern”

Was dann ungefähr eine Stunde ausmacht. Naja, hätte noch schlimmer kommen können.

Danach eingehende Untersuchung durch den Orthopäden:
Reflexe, Motorik, Sensorik, Haben Sie Probleme mit dem Stuhlgang?…

Und das ernüchternde Ergebnis: Ja, es deutet alles auf einen erneuten Vorfall hin. Entweder ein Reprolaps im Segment L5-S1. Ist möglich, wenn es bei der letzten Bandscheiben OP doch nicht alles aus der Bandscheibe ausgeräumt wurde.
Oder evtl. ein  auch ein neuer Vorfall der darüber gelegenen Bandscheibe.

Kommentar des Arztes:
“Man hätte beider OP noch tiefer in der Bandscheibe schaben können, aber hinter der Bandscheibe kommt eine dicke Vene mit einer nur hauchdünnen Wand. Und wenn Sie die durchstoßen, dann ist der Bandscheibenvorfall ihr geringstes Problem

Eine Spritze, ein Rezept für Diclophenac und kommen Sie am Donnerstag wieder und wenn es bis dann nicht besser wird müssen wir ein MRT machen

Na Super. Das war’s dann erst mal.

Mittwoch, 9. Februar 2010:

Hab einen Termin beim Chiropraktiker.

Man will sich ja nicht alleine auf die Schulmedizin verlassen. Zumal die Spritze gestern nur wenige Stunden geholfen hat und jetzt nur noch warten bis zum nächsten Termin angesagt ist. Die erste Untersuchung kostet mich die Kleinigkeit von 70€. Bin ja nur Kassenpatient und dann auch noch bei der BARMER.
Dafür lerne ich, dass die Schulmedizin mit Medikamenten und OP´s nur die Symptomatik bekämpft ohne genauer auf die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall einzugehen.

Aber das machen wir ja jetzt beim Chiropraktiker.

Für die 70€ erhalte ich dann auch noch 4 verschiedene chiropraktische Griffe (richtig: Adjustierung) angewandt, die mein Wirbelsäule ordentlich krachen lassen und auch tatsächlich ein angenehmes Gefühl im Rücken zurücklassen (allerdings auch den Schmerz im Bein).

Und das wiederholen wir jetzt täglich so lange bis ich pleite bin.

Der Chiropraktiker ist aber der festen Überzeugung, das Problem innerhalb von 4-6 Wochen zu beheben. Vermutlich wird mir mein Orthopäde das gleich mit Spritzen oder OP versprechen, hab ihn aber nicht danach gefragt.

Irgendwie hab ich den Verdacht, dass sich das ganze auch völlig von alleine innerhalb von 4-6 Wochen erledigen könnte. Allerdings weis ich nicht, wie ich solange die Schmerzen aushalten soll ohne wahnsinnig zu werden.

Fortsetzung folgt

Das wars dann wohl …

fck_logo… mit dem Aufstieg

1:5 Klatsche in Rostock gegen einen Abstiegskandidaten. Dank grosszügiger Mithilfe vom Schiri und unterstützt durch gravierende individuelle Fehler haben wir jetzt wohl nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun. Damit kann ich mich entspannt dem Rest der Saison widmen, Karten für das letzte Heimspiel gegen Duisburg hab ich ja schon.

Trotzdem eine geile Saison, wenn man sich an die letzte zurückerinnert.

Lautern – Mainz: 1:1

Nicht das Ergebniss das man sich wünscht,

aber immerhin,

nachdem die Mannschaft früh unverdient zurückgelegen hat (auch wenn der Rückpass, der zum 0:1 geführt hat wirklich selten dämlich war) hat die Mannschaft gezeigt, welche Moral in ihr steckt und warum sie zurecht nur 1 Punkt hinter dem Spitzenreiter liegt.

Nach den üblichen 5 Minuten Desorientierung nach so einem Gegentreffer hat sich die Mannschaft aufgerafft und Mainz kontinuierlich unter Druck gesetzt. In der 1. Habzeit war das noch recht planlos, in der 2. wurde das dann zusehends besser und dann auch in der 72. Minute mit dem Ausgleich belohnt.

Was dann folgte war Betze pur. Nur der FCK war am Drücker und das Stadion kochte. Leider hat es nicht mehr zum Sieg gereicht.

Was gab es sonst noch:

  • Chaos vor dem Spiel weil unsere in schickem schwarz gekleideten „Freunde und Helfer“ den 11 Freunde Kreisel für eine 3/4 Stunde gesperrt haben, damit 3000 lächerliche Mainzer freies Geleit zum Stadion bekamen. Mussten ja auch nur 3 mal soviele Lautrer dafür warten.
    Schön war dabei der vielstimmige Chor mit „Wir sind Lautrer, wir hassen Mainz“ anzuhören 😉
  • Super Choreo zum Spiel: Das Lautrer Logo auf dem Rheinland-Pfälzischen Wappen.
    „Fussballhauptstadt Kaiserslautern“

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