Es ist vollbracht!

Nach über 10 Jahren ist dieses Projekt endlich erfolgreich zu Ende gegangen. Das Kanu ist fertig und hat seine ersten Test auf dem Sägmühler Weiher erfolgreich bestanden.

IMG_4984

Aber bevor es losgeht, und wir mit dem neuen Kanu richtig auf Tour gehen und einsame Flussläufe erkunden , muss ich nochmal zurück an den Anfang und mir in Erinnerung rufen, wie alles angefangen hat.
Irgendwann, es muss vor 12 oder 13 Jahren gewesen sein, ist der Wunsch in mir gewachsen, ein Boot zu besitzen. Was der Auslöser war kann ich nicht mehr sagen. Ich habe weder irgend einen familiären Bezug zum Wasser bzw. Wasserfahrzeugen, noch wohne ich in der Nähe eines nennenswerten schiffbaren Gewässers. Jedenfalls habe ich ich irgendwann angefangen mich nach bezahlbaren Booten umzuschauen.
Natürlich gab es auch damals am Anfang des Jahrtausend schon das Internet und die Recherchen in dem selbigen haben mich immer wieder auf Seiten amerikanischer Heimwerker geleitet, die sich ihren Traum vom eigenen Boot verwirklicht haben. Viele davon haben „klein“ angefangen, nämlich mit einem Kanu aus Zedernholz. Und da ich je selbst auch eine entsprechende Affinität zu dem Werkstoff Holz habe, ist in mir der Entschluss gereift, es auch auf diese Art und Weise zu versuchen. Ziemlich schnell bin ich dann auf die Webseite von Ted Moore gelangt.(Bearmountainboats.com)120 Kanu  28-10-2012
Ted ist ein kanadischer Kanubauer, der in Kleinserie und ausschließlich in Handarbeit wunderschöne Kanadier nach der Streifen-Planken Methode herstellt. Er ist auch Autor des Buches „Canoecraft: Die Kunst, ein Kanu zu bauen“
Dieses Buch (ich würde es als die Bibel des Kanubauers bezeichnen) enthält nicht nur eine sehr ausführliche Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte sondern auch einige Baupläne, die man für den Eigenbedarf nutzen darf. Und einer der Pläne hat mich dann auch überzeugt. Es handelt sich um den “Rebird”. Es ist ein 5,30 m langer Kanadier mit einem klassischen Design und einer sehr schlanken Linienführung.Redbird 17'6"

Wenn ich ein Kanu baue, dann dieses”, dachte ich mir und begann mich immer intensiver mit der Planung zu beschäftigen.

  • Woher bekomme ich die Materialien?
  • Wie funktioniert das Laminieren mit Glasfaser und Epoxidharz
  • Wie Bekomme ich das Holz für Bug und Steven gebogen

Das waren nur einige der Fragen die geklärt werden mussten. Daraus ist dann ein richtiges Projekt entstanden, dass sich letztendlich über 12 Jahre hingezogen hat. Nicht dass der Aufwand tatsächlich so groß gewesen wäre. Ich glaube mit der notwendigen Disziplin und regelmäßigen Arbeiten am Wochenende wäre das Kanu auch innerhalb eines Jahres zu bauen. Dieses Engagement konnte ich so nicht aufbringen, nur hin und wieder mal einen Samstag oder einen Abend unter der Woche war möglich. Außerdem hat das Projekt sicherlich die hälfte der Zeit komplett geruht. Vor allem vor dem letzten Großen Schritt, dem Laminieren des Rumpfes habe ich lange gezögert. Schließlich bin ich zwar ganz gut und sicher im Umgang mit Holz, Farben, Lacke und Klebstoffe sind aber nicht mein Metier. So habe ich diesen Schritt sehr lange vor mit hergeschoben. 109 Kanu  06-10-2012Aber mit der Hilfe von Familie und Freunden ist der dann auch gelungen und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Es gäbe noch einiges darüber zu schreiben, was im einzelnen beim Bau eines Kanus getan werden muss, was ich dabei noch gelernt habe und was so die Tücken des Objektes sind.

Aber jetzt bin ich erst mal nur froh, dass ich dieses Projekt erfolgreich zu Ende gebracht habe und beschäftige mich lieber mit der Planung von Touren, die ich unternehmen möchte.

– Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel –

IMG_5019

Raspberry Pi

Ich habe ein neues Gadget für Nerds entdeckt, welches mich gerade ziemlich fasziniert.

Der “Raspberry Pi”

Raspberry_Pi_Logo.svgAusgesprochen klingt das wie die englische Übersetzung von Himbeerkuchen. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendeine kulinarische Entdeckung auf Waldbeerenbasis sondern um einen Einplatinencomputer im Scheckkartenformat. Schon vor einiger Zeit war darüber im Spiegel zu lesen, ich hatte ihn aber längst wieder vergessen. Aber jetzt bin ich bei der Suche nach einer Mediacenterlösung und quasi kurz bevor ich mich für den Kauf eines Apple TV entschieden habe nochmal darüber gestolpert. Übrigens dank der Anregung meines Sohnes Felix, der sich inzwischen, was neue Gimmicks angeht, wesentlich besser auskennt als ich als ich (Was wiederum, aber das ist ein anderes Thema, ein deutliches Zeichen dafür ist, dass ich alt werde).

Natürlich kann man den Raspberry Pi was Leistungsfähigkeit und Usability angeht nicht mit einem Lifestyle Produkt aus dem Hause Apple vergleichen.

Dafür hat er aber ein paar ganz entscheidende Vorteile:

  • Er kostet gerade mal knapp 40 €
  • Er ist Open Source, kein geschlossenes Apple System auf dem nur das geht, was Apple Dir vorschreibt
  • Im Gegensatz zur Apple-TV kann ich hier an die vorhandenen USB-Ports auch eine Festplatte anschließen
  • Es entwickelt sich gerade rasend schnell eine Entwicklergemeinde, die dafür sorgt dass auf diesem Minicomputer ein vollwertiges Betriebssystem auf der Basis von Debian läuft, alternativ wird es demnächst auch einen Android Port geben und last but not least gibt es bereits eine ziemlich ausgereifte Portierung der Open Source Media Center Software “XBMC” für den R-Pi.
  • Und: Hinter dem Raspberry Pi steckt eine gemeinnützige Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, einen günstigen Computer für Schulen zur Verfügung zustellen.

Was kann nun das Teil im Detail?

De Raspberry Pi (in der von mir gekauften Variante “B”) verfügt über folgende Anschlüsse: 2*USB, 1*HDMI, 1*Audio, 1*Video, 1*Ethernet, 1* Micro USB zur Spannungsversorgung sowie einen SD-Karten Slot.

Angetrieben wird er durch einen mit 700 Mhz getakteten IMG_0475ARM Prozessor, wie er sich heutzutage in fast allen Smartphones befindet. Intern verfügt er über einen Hauptspeicher von 512 MB, als Massenspeicher wird eine SD-Karte verwendet. Von dieser bootet der Pi sein Betriebssystem. Davon gibt es derzeit schon mehrere Varianten: Das Standard Betriebssystem des Raspberry ist das Raspian. Dabei handelt es sich um eine für den R-Pi optimierte Variante von Debian. Es ist in der aktuellen Version “Wheezy” erhältlich. Darüber hinaus gibt es mehrere Media Center Versionen wie z.B. Raspbmc oder OpenELEC sowie einen Stream, der sich mit der Portierung von Android auf den R-Pi beschäftigt.

Was muss man noch wissen?

Für die Spannungsversorgung benötigt man ein USB Netzteil mit mindestens 700 mA. Da ich auch noch eine externe Festplatte am R-Pi betreibe, habe ich mir ein 2 Fach USB Ladegerät mit 2A besorgt, damit sollten sich keine Probleme ergeben. Es wird davon abgeraten den Pi am USB Port eines PC´s oder Laptop zu betreiben.

In der XBMC basierten Mediacenter Variante sind u.a. folgende Features interessant:

  • Unterstützung von UPnP, als Client und als Server
  • Streaming via AirPlay von iPhone oder Android
  • iPhone oder Android Devices können als Fernbedienung verwendet werden (XBMC Remote)
  • Webfrontend

 

Alles in Allem muss ich sagen, dass der Raspberry Pi deutlich Potenzial hat, Kultstatus zu erreichen. Ich bin wirklich gespannt, was da noch so alles kommt.

Neulich auf dem Weg nach Brno, CZ

Dialog in der Vignettenverkaufsstelle an der Autobahn zwischen Wien und Bratislava.

Ich: “Hallo, guten Tag”

Sie: “BITTE??”

Ich: “Eine Vignette bitte”

Sie: 4,99!!”

Ich schiebe die Kreditkarte über den Tresen

Sie: “CASH!!”
(und zwar in einem Tonfall wie “RUF MICH AN!!!”)

OK, sie wusste ich brauch die Vignette und sie war die einzige, bei der ich sie kaufen konnte. Wozu dann noch freundlich sein? Vermutlich ist das im Zuge eines “Lean” Projektes als “Waste” identifiziert und gestrichen worden.

Es geht noch weiter.

Wir fahren nach Brno in Tschechien. Am Grenzübergang zw. der Slowakei und Tschechien wiederholt sich der Vorgang. Ich erspare mir die Details des Dialoges, aber er war ähnlich knapp.
Liegt es vielleich an mir?
Hat mein Deo versagt?
Hat Ihr mein Aussehen nicht gefallen? Nein, kann nicht sein, dafür hätte Sie ja von Ihrer Zeitschrift aufschauen müssen.

Langsam steigen erste Ressentiments in mir auf. "Typisch Ostblock, 60 Jahre sozialistische Misswirtschaft können nicht in 20 Jahren beseitigt werden, …”

Zum Glück sind wir dann an unserem Ziel in Brno angekommen. Dort sah die Welt dann anders aus: Bitte, Danke und freundliches Lächeln gab es auch reichlich zu sehen!!